Weiterbildungen

Weiterbildungen Lernwerkstatt SPIEL

Regelspiel in der Primarschule

Achim Arn, der bekannte Schweizer Lehrer und Spielexperte, wird aus seiner Arbeit berichten und zusammen mit Mark Weisshaupt der Frage nachgehen, wie das Regelspiel in die Primarschule passt. Neue Spiele werden ausprobiert.

Wie passt das Regelspiel in die Primarschule? Wie gelingt die praktische Umsetzung in der Klasse, wie die Spielplanung? Wie geht man mit der Heterogenität der Spielenden und der Passung der Spiele zu den Lernzielen um? Welche wesentlichen Kriterien, welche exemplarischen Regelspiele bewähren sich? In welchem Verhältnis steht das Spiel zu den anderen Bausteinen des Unterrichts? Im Vordergrund der Weiterbildung stehen solch praktische Fragen und die entsprechenden Mittel, die mit der Kultur einer Schule und der eigenen Klasse zusammenhängen. Die gemeinsame Bearbeitung der Fragen und die gesammelten Inputs werden durch ausgiebiges praktisches Austesten von geeigneten Spielen vor Ort ergänzt.

Zielgruppen:Zyklus 1 und 2
Kursleitung:Mark Weisshaupt, Lernwerkstatt SPIEL, Wissenschaftlicher Mitarbeiter PH FHNW
Achim Arn, Lehrer Primarstufe/Heilpädagoge
Kurstermine:Mi, 24.4.2024, 13.30–17.00 Uhr

Raufen, Toben, Gamen – alles ein Spiel?

Viele Kinder lieben es, zu raufen, zu toben und zu gamen. Der Kurs beleuchtet, wie spontanes Raufen und randständiges Gamen in produktive Bahnen gelenkt werden können. Tipps und Raufspiele werden ausprobiert.

Viele Kinder, oftmals Jungen, lieben es, zu raufen und lautstark zu toben. Inwiefern sind solche Kämpfe kritisch zu sehen oder eher entwicklungsförderlich? Auch Gamen wird nicht selten mit kritischem Blick gesehen. Wie kann man aus Raufen und Gamen produktive Formen entwickeln? Welche Lernfelder können damit bearbeitet werden? Wie entwickeln Kinder ein körperliches Verhaltensrepertoire, um sich selbstsicher mit anderen auseinanderzusetzen? Der Kurs beleuchtet, wie spontanes Raufen und Gamen in sinnvolle Bahnen gelenkt werden können. Zudem werden Raufspiele ausprobiert, die Kinder dazu bewegen, sich geregelt miteinander auseinanderzusetzen.

Zielgruppe:Zyklus 1
Kursleitung:Mark Weisshaupt, Lernwerkstatt SPIEL, Wissenschaftlicher Mitarbeiter PH FHNW
Kurstermine:Mi, 4.12.2024, 13.30–17.00 Uhr

Die Weiterbildungen der Lernwerkstatt SPIEL sind buchbar über:

Seminare

Gesellschaft und Kultur 4.2

Habitus, Habit und Entscheidung – Gewohnheiten und Handlungspläne im Kontext der Schule, MI, 10-12h


Viele Handlungsskripts im Kontext der Schule sind Gewohnheiten – seien diese nun „sozial erwünscht“ oder auch weniger erwünscht wie „bad habits“. Dies gilt gleichermassen für Kinder wie auch für Lehrpersonen.

Im Seminar soll der grundlegenden Frage nachgegangen werden, wie derartige soziale Gewohnheitsmuster im sozialisatorischen Kontext von Bildung und Schule in den Blick genommen werden können. Was haben beispielsweise alltägliche, teils bewusste, teils weniger bewusste Entscheidungen mit dem eigenen Habitus (Bourdieu) zu tun? Wie kann man Handlungspläne gestalten, um eigene Ziele besser zu erreichen und Kinder dabei sozial zu unterstützen? Welche sozialen Belohnungsstrukturen finden sich im Lehrplan, ggf. auf dessen heimlicher Seite, oder im Classroom Management oder in den Rollen der Peersozialisation? Was haben individuelle Wenn-Dann-Pläne mit der rituellen Interaktionsordnung (Goffman) und der Hinterbühne des Unterrichts zu tun?

Im Seminar widmen wir uns all diesen Fragestellungen. Dabei ermöglicht die Verbindung der verschiedenen Themen einen breiten soziologischen Wissenshintergrund und zugleich einen reflektierten Zugang zu bedeutsamen Fragen der Gestaltung des Unterrichts im Zyklus 1 sowie der eigenen Professionalisierung.

Im Semesterverlauf werden sowohl aktuelle Forschungsergebnisse rezipiert als auch deren Anschlussmöglichkeiten an Unterrichtstools wie Wenn-Dann-Pläne erarbeitet und diskutiert. Die Studierenden bearbeiten ausgesuchte Themen sowie Problemszenarien und stellen zum Semesterende diese einander in Gruppenreferaten vor.

Individuum und Lebenslauf 2.2, Mi 14-16h

Gender, Identität, Selbstkonzept


Identität und Selbstkonzept sind zentrale Bereiche des Lebens und des schulischen Wirkens. Menschen leisten Anstrengungen da, wo sie sich mit Zielen, Menschen oder Institutionen identifizieren. Wie sie Erfolge und Misserfolge einordnen, hat Auswirkungen darauf, ob sie ihre Anstrengungen aufrechterhalten oder resignieren. Diese Prozesse sind grundsätzlich sehr ähnlich für Lehrpersonen wie für Lernende: In beiden Fällen geht es darum, ein Gefühl zu entwickeln für die Wirksamkeit des eigenen Handelns und Zuversicht zu haben, dass sich eigenes Engagement langfristig auszahlt, auch angesichts von Schwierigkeiten und Herausforderungen. Wir schauen an, wie diese Prozesse psychologisch ablaufen und wie man sie positiv beeinflussen kann.

Kommunikation und Modulare Lernwerkstatt

Narrationen als Gegenstand von Sozialisation, Identitätsbildung und Professionalisierung

Die Identitätsbildung von Kindern findet unter den zunehmend komplexen Rahmenbedingungen der (Post-)Moderne statt, die durch eine Gleichzeitigkeit von Individualisierung und Kollektivierung gekennzeichnet ist (Reckwitz 2019, Pfaller 2017). Im Seminar werden diese Rahmenbedingungen genauer untersucht. Mithilfe wöchentlich vorzubereitender Texte werden soziologische Gesellschaftsmodelle und -diagnosen rezipiert und auf das schulische Umfeld angewandt. Zugleich bieten sozial verbreitete, kulturelle Erzählungen in Form von (Kinder-)Geschichten oder popkulturellen, medialen Franchises bis hin zu Mythen einen Vorrat an Geschichtenmustern, die zur Verarbeitung, Sozialisation und Identitätsbildung herangezogen werden können. Den Strukturen und der Nutzung dieser narrativen Muster wird im Seminar exemplarisch nachgegangen.

Für angehende Lehrpersonen stellt sich über dies die Aufgabe, ihr eigenes lebensgeschichtliches Trajekt (Bourdieu 1990) und ihre Motivation für den Lehrberuf in Einklang zu bringen: Einerseits mit der durch cultural wars, Milieus und intersektionale Unterscheidungen geteilten öffentlichen Sphäre und andererseits mit den teilweise divergenten Anforderungen aus dem Studium sowie den lebensweltlichen Problemszenarien aus der Berufspraxis.

Die Professionalisierung von Studierenden, die nicht zuletzt eine Erweiterung der eigenen Rollen bedeutet, erfordert vor diesem Hintergrund eine kontinuierliche Arbeit an der eigenen Selbsterzählung, d.h. an biographischen Narrationen (vgl. Ricoeur 2005; Kraft & Weißhaupt 2009; Koller 2016), die im Alltag situativ ausgespielt werden müssen, aber auch eine Bearbeitung auf der sozialen Hinterbühne benötigen (Goffman 2003). Zudem muss ein vertieftes Verständnis der Segmentierung, Transformation und der Handhabung von Rollen sowie Identitäten vorgängig von den angehenden Lehrpersonen bearbeitet werden, wollen sie Lernumgebungen für Kinder gestalten. Denn Bildungsarbeit mit Kindern bedeutet immer auch Arbeit an deren Rollen und Identitäten.

Entsprechend erheben und untersuchen die Studierenden über das Semester hinweg u.a. Fälle von narrativer Identität der KommilitonInnen, werten diese im Seminar aus und arbeiten – mit Bezug auf die im Seminar konturierten gesellschaftlichen Strukturen – an der eigenen narrativen Identität als angehende Lehrpersonen.


Basisseminar «Sozialisation – Soziale Integrationsprozesse in der Kindheit»

Die Einführungsveranstaltung stellt die Frage, wie Kinder sich in in den sozialen Zusammenhängen einfinden, die sie umgeben, wie sie diese zu nutzen lernen, und wie sie dabei ihr Selbstkonzept entwickeln. Auf welche Weise tragen Erwachsene absichtlich und unabsichtlich zu diesem Prozess der „Sozialisation“ bei, speziell Lehrpersonen im Zyklus 1? Es wird zudem gefragt, inwiefern diese Erwachsenen selbst noch Sozialisationsprozessen unterliegen, und wie das alles mit dem Lernen von Kindern zusammenhängt.

In verschiedenen Vertiefungsfeldern widmen wir uns konkreten Fragen zu Wechselwirkungen der Sozialisation: Wie wird die Lebenswelt von Kindern in der Schule wirksam? Welche heimlichen Lehrpläne gelten im Kindergarten? Welche Rollenkonflikte müssen Lehrpersonen bearbeiten? Wieso sollte man alltäglich Selbstverständliches als Lehrperson in Frage stellen? Wie verändert die Medienrezeption von Kindern deren Selbstkonzept? Inwiefern ist die Kindheit „erfunden“? Wie kann das Spiel dazu beitragen, Kindern neue Felder, Rollen und Identitäten zu erschliessen?

Basisseminar «Individuum und Lebenslauf – Psychologische Grundlagen kindlicher Entwicklung und kindlichen Lernens»

Ein Kind lernt täglich Neues über sich selbst, seine Mitmenschen und seine Umwelt. Dem Kind wird immer klarer, dass auch andere über eine Innenwelt verfügen. Es entwickelt Gedächtnisstrategien und steigert damit seine Gedächtnisleistung. Es verändert sich, wird selbstständiger, «reifer», geschickter. Es fordert sich selbst heraus und es kann ihm oft nicht schnell genug dabei gehen, gross zuwerden. Welch spannende Zeit! In dieser Einführungsveranstaltung des Grundstudiums werden psychologische Einsichten und Erkenntnisse in Entwicklungs- und Lernprozesse 4- bis 9-jähriger Kinder diskutiert.
Sie erarbeiten die Grundbegriffe zu Lernen, Entwicklung, Reifung, Anlage und Umwelt und befassen sich mit der sozialen, kognitiven, emotionalen und moralischen Entwicklung. Entwicklung und Lernen verlaufen nicht immer gradlinig. Sie lernen Risiken und Resillienzfaktoren kennen, welche die individuellen Verläufe beeinflussen. Anhand von Fallbeispielen identifizieren Sie zentrale Lerntheorien und Lernformen. Das Spiel und seine Entwicklung stehen dabei als zentrale Lernform des 1. Zyklus speziell im Fokus.

Einführungsveranstaltung «Spiel- und Unterrichtskulturen»

Das Spiel der Kinder ist einerseits ein zentrales kulturelles Gut und andererseits ein wichtiges didaktisches Element in der Schuleingangsphase. Im Seminar werden theoretische und praktische Grundlagen für das Spiel in Kindergarten und Unterstufe erarbeitet. Dazu werden Interaktions- und Spielprozesse von Kindern, verschiedene Spielformen, Fragen der Bildungswirksamkeit des Spiels, Folgerungen für das pädagogische Handeln und die Begleitung von Spielprozessen behandelt. Wir wenden uns u.a. folgenden Fragestellungen zu:
Welche Bedeutung hat das Spiel in unserer Gesellschaft und in der Kultur? Wie kann man Spiel professionell unterstützen, beobachten und reflektieren? Wie passt das Spiel in die Schule? Wie können Kinder dabei unterstützt werden, eigenen Fragen und Interessen nachzugehen?

Seminar «SPIEL in der Lernwerkstatt im Campus Brugg-Windisch»

Das Seminar findet regelmässig in der Lernwerkstatt in Brugg statt. Hier werden zukünftige Lehrpersonen in Spielpädagogik, Forschung zum Spiel und den Möglichkeiten freier Tätigkeit ausgebildet. Die Gestaltung, Unterstützung und Reflexion von Spiel-Lern-Umgebungen steht als Anwendungsfeld im Fokus, wobei das Bewusstsein des Bildungs- und Eigenwerts des Spiels als zentrale Kulturtechnik unserer Gesellschaften das Rückgrat des Seminars bildet. Traditionelle Spielmittel bis hin zu aktuellen Games stehen zur Verfügung und werden auf ihre jeweiligen Potenziale und Fährnisse als Lern- und Erfahrungsmedien untersucht. Als wichtiges Kennzeichen der Werkstattarbeit sind die SeminarteilnehmerInnen immer auch KonstrukteurInnen der Werkstatt. Die Studierenden hinterlassen dort Spuren, entwickeln z.B. Ausstellungen, Spiele und Werkstatt-Posten, nutzen, erfahren und verbessern sie gegenseitig. So profitieren die Studierenden effektiv von den Lernwegen der anderen Teilnehmenden. Die Spiele und Posten, die im Seminar ständig weiter entwickelt werden, stehen auch dem Gelegenheitsbesucher der Werkstatt zur Verfügung. Es gibt wechselnde Schwerpunktthemen, u.a. zu bestimmten Spielformen und Anwendungsfeldern. Im Seminar können so z.B. Spielphasen geplant, in den Praxisfeldern erprobt und anhand von Datenmaterial im Seminar ausgewertet werden. 

Seminar «Freispiel» extern

Auch in Liestal und Solothurn werden Freispiel-Seminare für angehende Lehrpersonen, ausserhalb der Lernwerkstatt, angeboten.


Konsum, Kultur und Spiel. Rollen der Interaktion in Kinderkultur und Kindergarten/Schule

Welche Bedeutung hat „Konsum“ in den kulturellen Welten der Kinder und welche in den Welten des Kindergartens und der Schule? Lebens-, Unterrichts- und Spielwelten sind Welten mit symbolischen Ordnungen. Diese Ordnungen werden mit materiellen Gegenständen, Diskursen und eingespielten Rollen und Regeln immer wieder aufgeführt und auch verhandelt. Mit diesen Aufführungen verbunden sind Sinnangebote für Interaktion und Partizipation, aber zugleich auch für Interpassivität, Konsum und Genuss, denen jeweils bestimmte Wertigkeiten zugesprochen werden. Zentrale Fragen hierbei sind: In welchem Verhältnis stehen Lerngelegenheiten in bestimmten Unterrichtssettings, in der Kinderkultur und in Spielen zu dem jeweiligen Angebot von „Genuss“ für die verschiedenen Beteiligten? Wie kann man mit den Interaktions- und Konsumrollen pädagogisch umgehen, wie sie weiterentwickeln?

Spiele erfinden im internationalen Dialog

Die Studierenden gestalten Spiele kooperativ im interkontinentalen Austausch mit Studierenden der Nelson Mandela Metropolitan University, Port Elizabeth, Südafrika. Neben dem Kompetenzerwerb durch das Spiele designen und reflektieren (u.a. kompetenzorientierte Lernmotivation als Modell für den Unterricht) steht auch die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Stellung des Spiels in unterschiedlichen Gesellschaften im Zentrum und damit Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit im Horizont der Bildungsarbeit weltweit.

siehe auch:
Mark Weisshaupt/Ricarda T. D. Reimer: Spiele erfinden mit internationalen Studierenden
In: Johann Haag Josef Weißenböck, Wolfgang Gruber, Christian F. Freisleben-Teutscher (Hg.), Game Based Learning – Dialogorientierung & spielerisches Lernen digital und analog, St. Pölten, ikon, 2016, S. 7-14 

Seminar Spielen macht Schule

Junge Kinder lernen vieles spielerisch. Im Kindergarten wird dem Spiel als Lernmodus traditionell viel Beachtung geschenkt. In der Schule jedoch hat das Spielen oft eine eher sekundäre Bedeutung. Dabei ist es als offene Lernform ein hervorragendes Medium, um der Heterogenität im Klassenzimmer gerecht zu werden und selbstgesteuert zu lernen. Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung des Freispiels aus dem Kindergarten für die Primarunterstufe. Dazu wird von den Studierenden ein Freispielangebot, z.B. zum Thema «Zeit» entwickelt und mit einer Klasse einer lokalen Primarschule durchgeführt.

Begleitung und Reflexion von Rollenspiel

Freie Projektarbeit und Spiel

Im Seminar werden eigene Fragen und Projekte der Studierenden im Themenbereich Spiel entwickelt und über das ganze Semester verfolgt – praktisch wie wissenschaftlich. Die Projekte werden gemeinsam in der Gruppe fortwährend diskutiert, begleitet und fortentwickelt. Zugleich lernen Studierende Möglichkeiten der Begleitung von entdeckendem, selbstgesteuertem und projektorientiertem Lernen kennen.

Entwicklung, Design und Reflexion von Spielen

Studierende designen Spiele und reflektieren dabei die Passungen u.a. von thematischem Spielsetting, Regeln, Zielgruppe und Spielmotivation. Die zukünftigen Lehrpersonen experimentieren dabei mit Spielmechaniken, nicht zuletzt um Lernmotivation allgemein besser zu verstehen. Das Spiel als eine interaktive, kompetenzorientierte Auseinandersetzung mit Inhalten kann so in Bezug zum Unterricht gesetzt werden.

Seminar «SPIEL mit!»

Spiel & Werkstattarbeit

Die Werkstattarbeit als offenes Lernsetting wird als didaktischer Doppeldecker durchgeführt. Im Format dieser Lernform werden die Möglichkeiten und Herausforderungen derselben Lernform zugleich handelnd erfahren und reflektiert. Werkstattposten werden gestaltet und verbessert, Werkstattprojekte werden geplant, begleitet und dokumentiert.

×